Donnerstag, 29. Juli 2010

Nina goes Bloggywood

Die Reise in ein fremdes Land beginnt wohl nicht erst mit dem ersten Schritt auf neuem Boden. Zuallererst ist da die Unsicherheit - was wird wohl passieren, wem werde ich begegnen, wird alles klappen? Dann folgt, um die erste Phase möglichst schnell hinter sich zu lassen, die Vorbereitung. Infos anlesen, Praktisches und Notwendiges einkaufen, erledigen, besorgen. Und dann - dann klopft zuerst ganz leise und später immer lauter und drängender die Vorfreude an deine Tür. Sie breitet sich im Bauch aus, als warmes Gefühl mit einem Prickeln, so wie die Ahoibrause aus Kindertagen.

In meinem Fall lief das also so ab:

- Phase 1: Unsicherheit: Kann ich einfach mal so für ein Weilchen im Studium aussetzen? Werde ich einen Auslandsaufenthalt genehmigt bekommen? Werde ich Probleme haben, mich an dem fremden Ort zurecht zu finden? Werde ich die Sprache verstehen und sprechen können (und das ist gerade beim weithin als vollkommen unverständlich bekannten neuseeländischem Akzent keine unberechtigte Sorge)? Werde ich Freude, Familie, meine Heimat vermissen? Werde ich...? (genug der Unsicherheit)

- Phase 2: Vorbereitung: Den sehr dicken und sehr teuren Lonely Planet geschenkt zu bekommen ist sicher nicht die innovativste, aber dennoch eine sehr praxisorientierte Möglichkeit, sich die wichtigsten Informationen anzulesen. Als die Urlaubssemester durch waren, ging es schnurstracks zum Reisebüro: Flug buchen - WOW - was für ein tolles Gefühl! Dann konnte es losgehen mit Rucksack kaufen, Jacke kaufen, Visum beantragen (insgesamt keine ganz günstige Form des "sich-ganz-weit-wegträumens")

- Fließender Übergang zu Phase 3: Vorfreude: Oh ja, sie ist da. Und lässt sich immer weniger verdrängen, was dazu geführt hat, mit dem heutigen Tag meine Vorurteile gegenüber einer kleinen, unbeachteten Gruppe von Selbstdarstellern und Egozentrikern über Bord zu werfen: den Bloggern. Und ja, ab jetzt bin ich Teil dieser Spezies, von der ich früher dachte, sie sei von Geburt an vom Aussterben bedroht. Und damit: Herzlich Willkommen auf meinem ersten eigenen Blog, ich freue mich, dass es einige wenige Menschen gibt, die ihre wertvolle Zeit tatsächlich mit meinen Ausführungen über meine Reise nach Aotearoa verschwenden möchten. Nina goes Bloggywood. Na, herzlichen Glückwunsch...