Dienstag, 21. September 2010

Countdown

Inspiriert von meiner ersten Stunde "Te Reo", der Sprache der Maori, in der die Begrüßungsformel "Kia ora" nicht nur "Hallo", sondern auch "Viel Glück" und "Alles Gute" bedeutet, versuche ich mich nun in einer ähnlich optimistischen sprachlichen Analyse einer speziellen Zeitangabe: Vier Wochen. 
Im Alltag werden vier Wochen häufig als ein Monat bezeichnet, wobei das korrekterweise nicht zutreffend ist, da jeder Monat zwischen 28 und 31 Tagen hat und somit meist länger als vier Wochen ist. Auch hier findet sich daher eine positive Aufwertung bzw. Verschleierung der korrekten Angabe. Um es also genau zu nehmen: Heute in vier Wochen fliege in nach Neuseeland. Natürlich ließe sich die Korrektheit noch potenzieren, würde man mit der Brille auf der Nase und dem Zeigestock in der Hand darauf hinweisen, dass auch die Tageszeit entscheidend für die richtige Angabe von Daten sein kann. Sogar auf die Gefahr hin, zwanghaft zu erscheinen: auch darauf wurde in diesem Beitrag geachtet. Ich werde in genau vier Wochen nach Neuseeland fliegen.

 
Mit der Zahl "4" verbinden die meisten Kulturen in der Regel die vier Jahreszeiten. Glücklicherweise werde ich vom hiesigen Herbst in den fernen Frühling reisen und noch vor dem weitentfernten Winter zurückkehren in einen hoffentlich sagenhaften Spätsommer in Deutschland. Kei te pai (Gut, danke/ Das ist in Ordnung). Es gibt vier Elemente: Feuer, Wasser, Luft und Erde (der Bezug zur neuseeländischen Naturvielfalt liegt zu nahe und soll daher an dieser Stelle vermieden werden). Wenn ich beim Wandern den Pfad verliere, kann ich versuchen, mich anhand der vier Himmelsrichtungen zu orientieren. Alle vier Jahre finden die Bundestagswahl, die olympischen Spiele und die Fußball-WM statt - für mich persönlich nahezu gleichbedeutend wichtige und postive Ereignisse ;-)
Das Wort "Wochen" deutet auf einen eher kurzen Zeitraum hin. Im Allgemeinen wird das Alter von Un- oder Neugeborenen in Wochen angegeben. Der Film "Neuneinhalb Wochen" mit Mickey Rourke und Kim Basinger sorgte den späten 80ern für Furore. Nicht umsonst gibt es in jeder Stadt einen Wochenmarkt, bei dem sich eifrige Hausfrauen mit geschäftigen Händlern die Zeit vertreiben. Nebenbei ein kleines bisschen Werbung: Die Hamburger Spezialausgabe dieser Veranstaltung ist wirklich sehr lohnenswert.
Anhand dieser - natürlich wissenschaftlich absolut fundierten - Analyse scheint es mir ebenso lohnenswert, die noch verbleibenden vier Wochen möglichst positiv anzugehen und intensiv zu erleben - ebenso wie es vermutlich die Maori tun würden. Dingdong, der Countdown läuft...