Sonntag, 15. Mai 2011

Queenstown

Im Hostel in Te Anau haben Ruth und ich die beiden Backpacker Milan und Martin getroffen, die ebenfalls nach Queenstown wollen und eine Mitfahrgelegenheit suchen. Zwei kurzgewachsene Maedls, zwei Langhaense, vier Mal dickes Reisegepaeck plus Lebensmittel und Kuehltaschen, das ist zu viel fuer mein kleines Autochen. Trotz Stopfen und Pressen kriegen wir nicht alles untergebracht, sodass die beiden wehmuetig ihr Essen dem Freefood-Regal in der Te Anau Lakefront Lodge spenden.  Auf einer halben Pobacke sitzend kuscheln sie schliesslich gut gelaunt mit ihren Schlafsaecken und miefigen Wanderstiefeln auf der Rueckbank. Ansonsten "passt" uns die Fahrgemeinschaft wunderbar, vor allem, da die Herren fuer den Sprit aufkommen. Auf dem Weg nach Queenstown gibt es nicht viel zu besehen. Wie wir bereits auf anderen Fahrten ueber die Suedinsel bemerkt haben, verteilt sich Neuseelands Population ungleichmaessig ueber beide Inseln: Drei Viertel leben auf der Nordinsel; allein in Auckland so viel wie auf der gesamten Suedinsel. Zwischen den Ortschaften gibt es hier tatsaechlich nichts ausser Felder, Wiesen und Seen. Wie den Lake Wakatipu. Queenstown liegt eingebetettet inmitten einer ansehnlichen Berglandschaft, eingerahmt von dem schlangenfoermigen See und bewaldeten Berghaengen. Immernoch koennen wir uns an den "Autumn Colours" erfreuen und ignorieren die vereinzelten Regentropfen auf der Windschutzscheibe.
Unser Hostel, das Southern Laughter (an der Eingangstuer haengt ein dicker, runder Smiley), gefaellt mir auf Anhieb richtig gut: gemuetlicher Kuechen- und Wohnbereich, saubere Raeume mit Ensuite-Badezimmer und vernuenftigen Betten. Und mit 23$ pro Nacht eines der guenstigsten Hostels in Queenstown. Die Party- und Vergnuegungsstadt ist bekannt dafuer, dass man hier viel Geld lassen kann - sei es fuer Unterkunft, Funsportaktivitaeten oder Pubbesuche.
Nachdem Ruth und ich die Umgebung ausgecheckt und uns aufgebrezelt haben, beteiligen wir uns an den Trink-, aehm, Kartenspielen, die eine Horde Englaender, Kanadier und Iren in der Kueche veranstaltet. "If you can't beat them, join them!", philosophiert unsere Zimmergenossin Carley, nachdem wir uns ueber die erhoehte Lautstaerke beklagt haben. Und tatsaechlich, gehoert man einmal dazu, zum Partyfolk, empfindet man das Gegroele ploetzlich als gar nicht mehr so stoerend. Spaeter ziehen wir gemeinsam los, um Queenstowns Pubs und Kneipen zu erkunden. Selbst an einem Dienstagabend in der Nebensaison steppt hier der Baer (oder eine bikinibekleidete "Animateurin" auf der Theke).
Und auch am Mittwochabend geht die Luzi ab.
Ebenso am Donnerstag.
Und was waere eine Partymetropole ohne ein stattliches Abendprogramm an einem Freitag?







Nicht, dass Ruth und ich zwischen unserem Feiermarathon nur rumgegammelt haetten, ach iwo...

Erster Programmpunkt - ein absolutes "Muss" in Queenstown: der Fergburger. Fuer 10$ bis 15$ bekommt man in diesem kleinen "Takeaway" die McDonalds-Luxusausgabe (was fuer ein riesen Teil!) plus Animation der Kellnerin: "How's it going? Isn't it furg-delicious?" "Aeh, ja, total delizioes, sweet as!" Ich wusste gar nicht, dass man bei der Nahrungsaufnahme (ausserhalb von Fresswettbewerben) jemanden zum Anfeuern braucht...



 
Zweiter Tages(!)ordnungspunkt: die Gondel. Schaukelnd und schwatzend legen Ruth und ich die 450 Hoehenmeter in entspannter Sitzposition zurueck, bergauf, versteht sich. Bergrunter nehmen wir natuerlich die Sommerrodelbahn (man braucht ja schliesslich einen Vergleich zu der in Rotorua auf der Nordinsel). Die Fahrten sind hier kuerzer, dafuer darf man aber oefter rodeln - und die Aussicht ist bombastisch. Ich rufe mir alle Mario Kart Tricks in Erinnerung und lege mich jauchzend in die Kurven. 





 
Genussartikel Nr. 3: ein Eis aus dem "Patagonia", der hiesigen Naschstube mit ziegelschweren Schokoladenbarren, niedlichen Pralinengripfelchen und puderzuckerbestaeubten Vanillekipferln. Meine Fudge-Cream-Eiskugel ist zartschmelzend, zuckersuess und richig schoen klebrig. Fast schon eine Ueberdosis an suessem Zeug, aber auch nur fast.

Zu guter letzt mache ich einen Herbstspaziergang durch die Queenstown Gardens - ganz umsonst! Die Wege sind inzwischen mit Laub gepflastert, der Rasen troepfchennass. Ich geniesse diese friedliche Enklave fernab des Tourirummels in der Innenstadt und die wohl letzten herbstlich-farbenfrohen Tage.





2 Kommentare:

  1. na, schreib dir doch gern etwas unter deinen blog.

    I love ferg! :-)

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  2. Boah, Sommerrodelbahn - toll! Will ich auch.

    Ich glaube, das süße Zeug eher nicht. Laßt es euch trotzdem schmecken.

    Guten Appetit wünscht Edelgard

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