Sonntag, 24. April 2011

Methven & Lake Tekapo

Ich habe meine Plaene, von Christchurch ueber Arthur's Pass zur Westkueste zu fahren, ueber den Haufen geworfen und mache mich stattdessen mit Ruth und Patrick auf den Weg nach Methven, einem Wintersportoertchen zwei Stunden suedlich von Christchurch. Das hat mehrere Gruende:

1. Das Wetter eignet sich nicht gerade, um die hochgelobte Strecke durch die Berge wirklich geniessen zu koennen.
2. Gegen Wochenende wollen wir in der Studentenstadt Dunedin (Ostkueste) gemeinsam mit Ruth' Freund Sam in die Semesterferien feiern.
3. Die Gletscher an der Westkueste laufen mir nicht weg und sind im Winter vielleicht sogar noch schneeiger  als jetzt und daher sehenswerter.

Da ich Ruth bei meiner Autoversicherung als zweite Fahrerin angemeldet habe, kann ich das Steuer beruhigt aus der Hand geben. Schoen, sich mal nicht aufs Fahren konzentrieren zu muessen. Bevor wir nach Methven fahren, nehmen wir die Abzweigung zum Lake Coleridge, den man nur ueber Schotterpiste erreichen kann. Bereits die Landschaft auf dem Weg dahin rechtfertigt den Umweg. Auf den Bergspitzen des Skigebietes Mt. Hutt liegt bereits eine betraechtliche Menge an Schnee, im Tal leuchten die herbstfarbenen Laubbaeume.
Lake Coleridge zeigt sich sanft und rau zugleich. Sanft passt er sich in die Berglandschaft ein, rau praesentiert er seine Wasseroberflaeche. Ganz schoen (windig) hier!







 
Zurueck geht es durch Coleridge Village mit geschaetzen 50 Einwohnern, das mit seinem Energiekraftwerk und der einen verlassenen Dorfstrasse zu horrorfilmartig erscheint, um auszusteigen. Wir haben jede Menge Spass, uns Splatterszenarios vorzustellen, waehrend wir ueber die Landstrasse nach Methven heizen. Das 1000-Seelen-Oertchen hat richtig viel Charme, besonders die Holzhuetten, der blaue Pub und das Wintersportbekleidungsgeschaeft, das seine handgeschriebenen Oeffnungszeiten fuer diese Woche an die Ladentuer gehaengt hat (heute bereits geschlossen, am naechsten Tag von zwei bis vier Uhr nachmittags geoeffnet). Unser Hostel, das "Alpenhorn Chalet", ist ein echtes Sahnestueckchen. Mit 28$ zwar eine der teuersten, aber auch eine der schoensten Unterkuenfte, in denen ich bisher genaechtigt habe. Es gibt kostenloses Internet, eine dicke Katze, die sich versonnen auf Patricks Schoss raekelt, einen Wintergarten und eine Kueche voll von Gewuerzen, Walnuessen und Keksen zum allgemeinen Verzehr. Nachdem wir einen Spaziergang durch die Innenstadt gemacht haben, machen wir Nudelauflauf und waermen die Fuesse am Kaminfeuer.








Die Aenderung meiner Reiseroute scheint mich mehr aus dem Gleichgewicht gebracht zu haben als ich zunaechst vermutet haette. Nachts traeume ich davon, bereits im Juni von Queenstown nach Hause zu fliegen, ohne den beruehmten Milford Sound und die Gletscher gesehen zu haben. Merke: auf keinen Fall verpassen.
Auf unserer Route zum Lake Tekapo passieren wir Geraldine, wo wir Pralinen und heisse Schokolade naschen, den weitweit groessten Wollpullover bestaunen, im Stadtmuseum an einer alten Telefonschaltanlage herumstoepseln und in der Molkerei bei der Kaeseproduktion zuschauen.


 
Lake Tekapo liegt mitten im Nirgendwo. Obwohl gerade mal 315 Einwohner, ist der Ort ein Touri-Hotspot. Zurecht, wie ich finde. Das leuchtende Tuerkis des Sees ist einfach umwerfend. Durch die milchige Konsistenz des Wassers wird das Sonnenlicht besonders gut reflektiert. Ruth und ich machen den vielen Brautpaaren Konkorrenz, die sich in der am Ufer stehenden Church of Good Shepherd die Klinke in die Hand geben. Patrick mimt waehrenddessen lieber den braven Collie.












Nachdem wir in die "Lakefront Lodge" mit den grossen Panoramafenstern eingecheckt haben, fahren wir zum Mt. John Obervatorium, von dem wir eine fabelhafte Aussicht auf Lake Tekapo, Nachbarsee Lake Alexandria, die umliegende Wuestenlandschaft und die Southern Alps haben. Definitiv eines der schoensten Panoramen, die ich auf meiner Reise durch Neuseeland bewundern durfte!





bitte keine Aliens!

3 Kommentare:

  1. Wow, was für eine Scenerie!
    Tolle Bilder und wieder ein "da wäre ich auch gerne" Bericht.

    Streicheleinheiten an die Katze.

    Deine Mama

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  2. This makes me miss the South Island! Looks like a wonderful time of the year to be there. Wellington is not beautiful in autumn...just rain rain rain
    Kimberly

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  3. Autumn IS a wonderful time of the year to be in central Otago, Southisland! I've never seen so many bright and colourful leafs!

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