Obwohl Ruth, Patrick und ich verabredet haben, heute mal ein bisschen frueher aufzubrechen, kommen wir doch erst wieder um zehn Uhr los. Patrick troedelt wie immer und Ruth hat sich eine ordentliche Mandelentzuendung eingefangen. Vom Lake Tekapo rufen wir den naechstpraktizierenden Arzt an (40 km entfernt) und muessen erfahren, dass der fuer die komplette naechste Woche keine Termine mehr frei hat. Kein Wunder bei so einem grossen Einzugskreis...
Dann bleibt uns wohl nichts anderes uebrig als "zurueck zu Plan A", auf zu Mount Cook. Die Fahrt dahin offenbart grossartige Aussichten auf den milchigblauen Lake Pukaki und die Southern Alps - trotz Wolken, die fest zwischen den Bergen eingeklemmt sind. Immerhin zwischendurch koennen wir sogar den Gipfel von Neuseelands hoechstem Berg im Sonnenlicht glitzern sehen. Dessen 3754 Meter sind tatsaechlich gewaltig. Ab und zu muss ich vor lauter Begeisterung scharf bremsen, sodass der Kies unter unseren Reifen knirscht und sich die Gelegenheit fuer ein Foto bietet. Vor lauter "WOW"en faellt es mir schwer, mich auf die Strasse und aufs Atmen zu konzentrieren. Einfach toll!
Selbst das Visitor Centre im winzigen Mt. Cook Village ist eine Klasse fuer sich: lichtdurchflutet, modern, hervorragendes Informationsangebot und blitzblankgeputzte Panoramafenster. Leider gibt es im Doerfchen am Ende der Mount Coook Road, einer 40km langen Sackgasse, nur zwei Hostels - beide gnadenlos ueberteuert. Wir entscheiden uns daher, nur eine kuerzere Wanderung zum Kea Aussichtspunkt, dem Gletscher und einer Swingbridge zu machen. Leider ist Ruth gesundheitlich so angeschlagen, dass mehr Laufen heute nicht drin ist. Die Nacht wollen wir im anderthalb Stunden entfernten Omarama verbirngen.
Ganz verzaubert von unserem Wintermaerchen trudeln wir in der Buscot Station, unserem Hostel in Omarama ein. Das Bauernhaus liegt romantisch inmitten gruener Wiesen, orangebelaubter Baeume und sanfter Berghuegel. Dass Eigentuemer Tony ein grosser Deutschland-Fan ist, ist kaum uebersehen. Sei es der Willkommensgruss, die Beschriftung der Abfalleimer oder die Hinweise zur Wassernutzung - alles ist auf deutsch, nur selten mit einer englischen Uebersetzung ergaenzt. Englaender Tony ist ganz stolz auf seine Sprachkenntnisse und macht keinen Hehl aus seiner Bevorzugung der deutschen Backpacker. Ein wenig verschroben und nicht besonders gastfreundlich Ruth und anderen internationalen Touristen gegenueber, finde ich. Dennoch mal wieder eine "echte Marke", die ich hier kennengelernt habe. Und schliesslich ist Reisen - im Gegensatz zur Mount Cook Road - keine Einbahnstrasse. Munter rattert Ruth die von mir gelernten Sprichwoerter runter: "Was geht, Digga? Alles klar? Das Leben ist kein Ponyhof", ruft sie. "Stimmt genau", entgegnet Tony. Patrick und ich koennen uns ein Grinsen nicht verkneifen.
Hey Nina,
AntwortenLöschenheute morgen hat mich eine wunderschöne Postkarte aus dem Briefkasten angestrahlt! Hab lieben Dank!
Nach 17 Tagen Reise darf sie sich jetzt erst mal schön an der Pinnwand neben meinem überfüllten Schreibtisch ausruhen und mich jeden Tag ein bisschen zum Träumen bringen :)
Der deutsche Frühling war bis jetzt echt phänomenal sonnig und wir haben schon einige Fahrradtouren und Sonnenbäder hinter uns.
Jetzt muss man allerdings umso mehr für die blöde Uni reinhauen: das Leben ist schließlich kein Ponyhof ;)
Feier schön in den herbstlichen Mai rein,
liebste Grüße,
Resi
Hey Nina!
AntwortenLöschenMit dem Deutschland-Fan Tony hast du ja wieder ein "Original" getroffen. Konnte er denn auch deutsch sprechen?
Die Berge, durch die du im Moment fährst und wanderst, sind richtig eindrucksvoll.
Gute Besserung an Ruth.
Liebe Grüße, deine Mama
Hey Nina,
AntwortenLöschenIt's all in German again.....
Ich werde dich zerschmettern
Look after yourself and now Ruth as well.
Miss you both
Mike x
I've just translated... Only a german would write about the great information, clean windows and tardiness of an information centre, brilliant hahaha!!!
AntwortenLöschenhahaha, ich mag den letzten kommentar von diesem mike :D ! aber super sätze haste der ruth beigebracht: was geht, diggaaaa ;)
AntwortenLöschenherzallerliebste grüße nach nz, julia