Mittwoch, 5. Januar 2011

Kiwicountdown

Am Tag vor Silvester habe ich frei und nutze die Zeit, um auf dem Balkon in der Sonne zu liegen. Waehrend ich den Wolken beim Tuermchenbauen zuschaue, kreisen meine Gedanken das erste Mal seit ueber drei Monaten unifreier Zeit (und zehn Wochen in Neuseeland) um ein moegliches Masterarbeitsthema. Welcher Student kann sich sich solch eine Verschnaufpause im normalen Semesterbetrieb zwischen Pruefungs- und Studienleistungen, zwischen (Kurz-!)Referaten und Hausarbeiten schon leisten?

Weil ich letzte Nacht sehr unruhig geschlafen habe, gehe ich frueh ins Bett. Zwei Freunde von Jason werden heute bei uns im "Staff-Room" schlafen; alle anderen Betten im Hostel sind ausgebucht.
Trotz Schnarch- und Schnaufkonzert der Jungs starte ich den naechsten Tag ziemlich ausgeschlafen und guter Dinge. Der Herrenbesuch hat sich aeusserst vorbildlich verhalten und bietet sogar Hilfe beim allmorgendlichen Bettenbeziehen in der Lodge an. Ich lehne dankend ab, bereite mir ein schnelles Mitbringmittagessen fuer die Arbeit zu und starte meine Schicht um 12 Uhr. Weil im Cafe unheimlich viel los ist, arbeite ich geschlagene zehn Stunden. Rick und DJ bringen mich zurueck zur Lodge, wollen aber - als sie die Horde feierwuetiger Menschen auf unserem Balkon sehen - nicht mehr auf einen Drink mit hochkommen. Ich bin ueberrascht, wie viele meiner Kollegen die Silvesternacht allein zu Hause verbringen werden. Ich bin offensichtlich noch nicht alt oder muede genug, um mich vom Korkenknallen abhalten zu lassen. Den ersten lasse ich (nach einer superschnellen Dusche, einem quasi nicht erwaehnenswerten Abendessen und einem ergebnisorientierten Aufbrezeln) um kurz nach zehn gemeinsam mit Ruth los. Aus Hamilton sind drei Freunde von ihr angereist, die heute mit uns feiern und das Zimmer teilen werden: Ryan, Chris und Ricardo (den wir aufgrund der sehr britischen Aussprache gewisser Personen in "Avocado" umtaufen). Um halb zwoelf, gerade noch rechtzeitig, fallen wir in unseren Lieblingspub "Finns" ein. Zwar wird hier heute nicht mehr geboten als sonst, die Betreiber koennen es sich aber trotzdem leisten, 20$ Eintrittsgeld zu verlangen. Ohne langes Zoegern stuermen wir die Tanzflaeche und feiern mit einem Lautsprecher-Feuerwerk (Katy Perry: Fireworks) ins neue Jahr. Als der Pub irgendwann dichtmacht, holen eine ueberreife/-eifrige Avocado und ich uns bei McDoof noch ein kleines Betthupferl.


Raumgestaltung

Knutsch-...

...-Konzert

in Silvesterlaune: Ben aus New Plymouth (NZ), Ricardo (Portugal), Ruth, Chris und Ryan (England) 

Am Neujahrstag bin ich sehr froh darueber, dass unsere Herbergseltern ein Checkout-Verbot verhaengt haben und wir somit von der Arbeit befreit sind. Trotzdem muss ich mich um 10 Uhr aus dem Bett quaelen, um meine Schicht im Cafe anzutreten. In der Kueche haengt eine Girlande aus Bestellungen; es gilt eine Menge katergeplagte Gaeste abzufruehstuecken.
Als ich am Abend nach Hause komme, werfe ich einen fluechtigen Blick auf unsere weihnachtlichen Knetfiguren, die aufgereiht auf dem Fensterbrett vor sich hin broeckeln. Meine Miniaturdoppelgaengerin hat beide Arme, die Nase und ein Auge verloren. Die beginnende Halbglatze gibt mir besonders zu denken (vielleicht sollte ich ueber eine Typveraenderung nachdenken?). Ich nehme den vertrockneten Rest einer schoenen Feiertagserinnerung und werfe sie in den Muelleimer. 2011 ist da - Zeit fuer ein neues Nina-Ich.

Tschuess, 2010 - schoen war's!


2 Kommentare:

  1. Hey Nina! Das war ja mal ein ganz ungewöhnlicher Jahreswechsel. Leider bei dir mit viel Arbeit verbunden. Ich bin gespannt auf das neue Nina-Ich aus Neuseeland 2011! Bestimmt so nett wie das "Alte".
    Liebe Grüße, deine Eltern
    P.S. In 2011 kommst du zurück! Hurra!

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  2. Na das hoffe ich doch auch, dass das neue NIna-Ich zu sehr vom Alten abweicht :-)
    Ich freu mich übrigens schon auf deine leckeren Rezepte aus der KIwi-Küche - also brav mitnotieren. Auch wenn Katerfrühstück auf der anderen Seite des TResens schon etwas mehr Spaß macht...
    Auf einen guten Jahresstart mit vielen tollen Erfahrungen für dich... PROST!
    Liebe Grüße, Lina

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