Auf meinen Aushang im YHA-Hostel in Rotorua mit dem Angebot einer Mitfahrgelegenheit in Richtung Ostkueste hat sich Ola gemeldet. Ola Gustavsson, ein Schwede, was sonst? Gemeinsam 60 Kilometer zurueckzulegen dauert nicht lang. Ich fuehle mich an die guten alten Mitfahrgelegenheitsmomente zwischen Erfurt und Duesseldorf erinnert. Macht Spass. Ich setze Ola bei seinem Hostel in Tauranga ab, kassiere 10$ und entscheide mich dafuer, mir ein Hostel in Mount Maunganui, dem kleineren Vorort direkt am langen Sandstrand zu suchen.
Kaum in meinem Zimmer angekommen, lerne ich Monique aus Karlsruhe kennen. Hier stimmt die Chemie auf den ersten Blick. Obwohl es fast unertraeglich schwuel ist, starten wir zur Besteigung des namensgebenden Berges. Nach drei bewaeltigten Treppenstufen rinnt mir bereits der Schweiss den Ruecken runter. Ich hasse hohe Luftfeuchtigkeit. Zum Glueck ist die Angabe aus dem Reisefuehrer, fuer den Aufstieg eine Stunde einzuplanen, sehr grosszuegig bemessen. Nach 25 Minuten kommen Monique und ich - voellig verschwitzt und mit wackeligen Knien - oben an. Mein erster Gedanke: Das war's wert! Der Ausblick ist eine Wucht. Einfach gigantisch. In drei Himmelsrichtungen sieht man das Meer, so weit und glattgebuegelt, dass ich sogar die Erdkruemmung zu erkennen glaube. Wahnsinn.
Wieder unten angekommen, goennen wir uns ein grosses Belohnungseis mit frisch gebackenen Waffeln. Die Sonne steht noch hoch genug, um "Cookie-Caramel" und "Peanut-Fudge" in meinen Haenden zum Schmelzen zu bringen und uns zum Schwimmen im weiten pazifischen Ozean zu animieren. Wir beobachten ein verliebt schmusendes Paerchen, eine Gruppe stahlharter Hochseekayaker, die zum Aufwaermen eine Runde Schaulaufen veranstaltet, und machen uns dann auf den Weg, um fuer's Abendessen einzukaufen. Heute gibt es Kuerbis-Broccoli-Auflauf, ein Stueck Rindersteak (medium) und Salat. Ist die Kueche in einem Hostel gut ausgestattet, bringt Kochen einfach mehr Freude. Und zu zweit sowieso.
Am naechsten Tag stehe ich um sechs Uhr auf, um den Sonnenaufgang am Strand anschauen zu koennen. Waehrend es zwar noch stockduster, dafuer aber schon ganz schoen warm ist, laufe ich zur Mini-Halbinsel Motoriki. Ich kraxele auf den grossen Felsen herum bis ich einen guten Aussichtspunkt gefunden habe. Diesen Platz muss ich nur mit ein paar ziemlich frechen Hasen, drei um meinen Kopf segelnden Moewen und einem schweigenden Angler teilen. Wir alle finden, dass es keiner grossen Worte bedarf, um diesen Moment zu geniessen.
oh. wunderschöne bilder. danke dafür! ich grüße dich und die paar ziemlich frechen hasen ;)
AntwortenLöschenjulia
Ein wunderschöner Bericht, bei dem es mir ganz warm wird und tolle Bilder.
AntwortenLöschenSuper Nina!