Mittwoch, 6. Juli 2011

Wanaka

In Wanaka uebernachte ich das erste Mal in einem klassischen Jugendhergbergshostel. Dank meiner Neu-Mitgliedschaft beim YHA-Verband, fuer die ich im Wintermonat Juli nur die Haelfte gezahlt und dazu noch eine kostenlose Uebernachtung geschenkt bekommen habe, kann ich trotz horrenden Preisen (29$ die Nacht) guten Gewissens in einem sechs Bett Raum mit ensuite Badezimmer einchecken. Meine Wwoofing-Kollegin Maria hat mir diese Unterkunft empfohlen. Es gibt einen grossen Loungebereich mit Kaminfeuer, eine blitzblanke Kueche mit Hightechausstattung (Brotbackautomat, Sandwichmaker) und einen Billradtisch zur kostenlosen Nutzung.
Wanaka, die "kleine Schwester Queenstowns" ist zwar ganz niedlich und vor allem sonnenverwoehnt, aber deutlich weniger geschaeftig als ich erwartet hatte. Offenbar scheint jeder hufenscharrende Ski- oder Snowboardanwaerter in Queenstown und nicht in Wanaka darauf zu warten, dass die Skigebiete endlich mit genuegend Schnee beschert werden.


Lake Wanaka

An meinem ersten Abend unternehme ich den Anlauf, meine Zimmergenossin Sophie aus Frankreich auf einen Drink auszufuehren. Nachdem ich es schliesslich geschafft habe, sie von ihren (selbst in meiner Gegenwart nur franzoesisch sprechenden) Landsmaennern wegzulocken und einen Blick in den einzigen betreibsamen Pub zu werfen, bin ich ziemlich konsterniert, als Sophie selbst ein einziges Bier verweigert, weil ihr die Musik nicht zusagt. "But you can stay by yourself", schlaegt sie grosszuegig vor. Na, danke, so hatte ich mir das nicht vorgestellt. Nach sage und schreibe zehn Minuten trudeln wir wieder im Hostel ein. Im TV Raum laeuft der neue James Bond: immerhin ein wenig Action auf der Leinwand, wenn schon nicht im echten Leben.  
 
Am naechsten Tag warte ich fingertrommelnd auf Marias Ankunft, die gestern offenbar zu muede war, um die ganze Strecke von Invercargill (ganz im Sueden) bis nach Wanaka per Anhalter zurueckzulegen. Irgendwann habe ich die Schnauze voll vom auf-die-Uhr-Schauen und breche zu einer Kurzwanderung auf den Mt. Iron auf. Wenn die Dame auf meine SMS nicht reagiert... Schon zu Beginn der Strecke merke ich, dass es heute eigentlich viel zu warm fuer Muetze, Schal und Winterjacke ist. Der Weg zum Gipfel auf fuenfhundertirgendwas Metern ist gluecklicherweise in lockeren 30 Minuten zu bewaeltigen. Ich komme zwar ganz schoen ins Schwitzen, dafuer aber kaum ausser Atem. Die Aussicht auf Lake Wanaka und die umliegenden Fjorde ist wunderschoen - aehnlich wie die Malborough Sounds nur mit deutlich mehr Sonnenschein. Gerade als ich den Abstieg starten will, kommt endlich eine "Ich bin da"-Nachricht von Maria. Zuegig laufe ich auf der anderen Bergseite wieder runter. Hier ist es ploetzlich schattig und frostigkalt - schon heftig, wie schnell die Temperaturen umschlagen koennen.



die Zeit laeuft, Maia, und ich kann sie nicht aufhalten!

Mt Iron - easy going!

Aussicht vom Gipfel



Im Hostel treffe ich dann endlich meine finnische Freundin wieder, mit der ich mich ueber die vergangenen zwei Wochen austauschen kann, in denen wir unterschiedliche Richtungen eingeschlagen haben. Anschliessend nehmen wir an einem oeffentlichen Yogakurs im Eventcenter teil, auf den Maria per Flyer am Backpackerbord aufmerksam geworden ist. Die anderthalb Stunden Dehnen, Drehen und Verknoten tun meinen etwas eingerosteten Muskeln und Sehnen unheimlich gut. Nachem wir somit alle negativen Einfluesse "ausgeatmet" haben, tanken wir bei Sonnenuntergang mit einer Hand an der Fotokamera und der anderen auf der schnurrenden Hostelkatze neue positive Energien. Nach meiner Ungeduld und einer erhoehten Dosis Fastfood in Queenstown ist das karmatechnisch sicher sehr ergiebig!


In Reih' und Glied, bitte!

Schmusekatze(n)

Dreamteam wieder vereint
 
Wanakas "Sonnenseite"

1 Kommentar:

  1. Hey Nina! Wie schön, das es mit dem Treffen mit Maria geklappt hat. Man spürt, wie gut dir die Begegnung wieder getan hat- nach der Erfahrung mit Sophie.
    Streichel die nette Katze von mir!
    Deine Mama

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