Nach unserer Nacht im Backpacker de luxe checke ich morgens meine Mails - und habe den ganzen Tag ueber gute Laune. Von neun Nachrichten sind sieben persoenliche. Ich grinse von einem Ohr zum anderen und schwelge die gesamten 50 km nach Auckland in dem guten Gefuehl, so viele liebe Menschen Familie und Freunde nennen zu koennen.
In Auckland setzen wir unsere beiden Mitreisenden ab und machen uns aus dem Staub. Schnell weg aus der Grossstadt! Nach dem obligatorischen Kaffeestopp in einem winzigen Oertchen und einem noch viel winzigeren Cafē mit angrenzender Galerie und verbotem guten Karamel-Schoko-Kuchen geht es weiter.
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Kaffeeklatsch = Kaffeequatsch |
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Aehnlichkeit? Ach wo... ;-) |
Ab Tuarau fahren wir ueber Land, eine sehr gute Entscheidung, wie sich zeigen wird. Ve unterrichtet mich in den Grundlagen der Landwirtschaft und ich sie in den Sehenswuerdigkeiten des sogenannten King Country's, durch das sich unser blauer Kombi schlaengelt. Der Umweg, den wir fuer die Bridal Veil Falls in Kauf nehmen, lohnt sich allemal. Mein fuenfter Wasserfall in Neuseeland mit fuenfundfuenfzig Metern Hoehe ist ein echtes Highlight!
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"Queen Country" |
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Ve am Aussichtspunkt |
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Bridal Veil Falls |
Den Kuestenort Raglan regieren die (vermeintlich) gutaussehenden Surferboys. Unser Hostel ist eine echte Wohlfuehloase. Wir lassen uns nicht zwei Mal bitten, in den beheizten backpackereigenen Spa-Pool zu huepfen und ein wenig mitzuplanschen. Was fuer eine angenehme Waerme! Abends wird es im Moment noch relativ kalt, der Fruehling kaempft gegen den hartnaeckigen Nacht"frost". Wir machen uns im DVD-Raum den Heizluefter an und schauen "Into the Wild". Ich denke darueber nach, dass die meisten Backpacker zwar wenig Geld und genug Phantasie haben, um sich solch ein Einsiedlerleben zu ertraeumen, aber wenig Mut und immer noch genug Geld, um es zu verwirklichen. Neuseeland ist eben nicht Alaska. Dennoch sehr reizvoll, wie ich finde.
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ein Wolkenkunstwerk |
Am neachsten Tag kuemmere ich mich um meine Waesche und mein Image. Mit dem richtigen Surferoutfit geht es an die Manu Bay -
der Bucht zum Wellenreiten. Leider schwimmen die Surferboys heute lieber im Pool als im Meer, bei Nieselregen und grauem Himmel fehlt wohl die Motivation. Mit ein paar Leuten aus dem Hostel schnappen wir uns daher die Mountainbikes, radeln zum Tennisplatz und schlagen ein paar arme Baelle. Mein Match gegen den Philosophen, Kunststudenten und Hobbyextremsportler Dejan artet in einen erbitterten Kampf aus. Das Verlierer- bzw. Gewinneressen kocht Dejan nach einem Rezept seiner Oma. Es gibt slawische Pancakes. Nach sechs hauchduennen Pfannkuchen koennen wir nicht mehr (anders) und vertragen uns wieder. Die heutige Seite in meinem Reisetagebuch schmueckt eine Kugelschreiberzeichnung von einer ehrgeizigen Tennisspielerin und einem fachsimpelnden Slawen.
Wünsche euch bei nächster Gelegenheit mehr Erfolg bei den coolen (oder auch nicht)Surferboys! Vielleicht hast du bei den Tennis-Spielern bessere Aussichten. Edelgard
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